Meine 5 einfachen Tipps zur Meditation

Die Fähigkeit, mit uns selbst zu sein

Meditation ist seit Tausenden Jahren eine der wirkungsvollsten Praktiken, um den Geist zu beruhigen, uns nach innen zu richten und uns mit unserer spirituellen Natur zu verbinden. Auf dem achtgliedrigen Pfad Patanjalis ist Meditation (Dhyana) die siebte Stufe und damit die Vorstufe zur Erleuchtung und Glückseligkeit (Samadhi). Eine voll­stän­dige Yoga-Praxis sollte neben Asana auch immer Savasana, Pranayama und Meditation beinhalten.

meditierende Frau am FlussStill werden

Ein allgemeines Missverständnis über Meditation ist es, dass du dich zuerst ruhig fühlen musst, um meditieren zu können. Ähnlich wie die fälschliche An­nahme, dass wir flexibel sein müssen, um Asana praktizieren zu können. Solche Ideen halten uns oft davon ab, etwas auszuprobieren.

Es ist normal, dass man zunächst auf inneren Widerstand trifft, sich hinzusetzen und still zu werden. Tatsächlich ist Meditation wahrscheinlich eine der herausforderndsten Praktiken, weil wir so sehr aufs aktive Handeln konditioniert sind.

Für unseren unruhigen Geist ist es somit viel einfacher, durch ein dynamisches Vinyasa zu fließen, als still zu sitzen und präsent zu werden. Doch je öfter du dich »hinsetzt«, desto häufiger wird dich die Praxis mit tieferen Erfahrungen der inneren Ruhe beschenken.

Was ist eigentlich das Ziel der Meditation?

In der Meditation wollen wir unseren flatterhaften Geist erden und zur Ruhe bringen. Ein stabiler und ruhiger Geist bildet das Fundament der Yoga-Praxis. Meditation hat von allen Gliedern des Yoga die größte Kraft, unsere Zukunft und unsere Realität zu formen. Denn wenn der Geist ruhig ist, können wir von einem Ort der Klarheit aus handeln.

Ein Leben in einem meditativen Einheitszustand ist das ultimative Ziel des Yoga.
Jenseits aller Gedanken – im Raum zwischen den Gedanken – findet Meditation statt. Die Absicht der Meditation ist, gegenwärtig mit dem zu sein, was jetzt ist, das Präsent sein im Körper und im Geist. In der Meditation richten wir die Sinne nach innen, auf uns selbst.

Dieser Konzentrationszustand ist beruhigend und glückselig.
Meditation ist der Prozess, durch den sich der Geist zuerst auf etwas konzentriert und dann ausgedehnt wird. Meditation ist der Zustand der Einheit mit allem, was ist – der Zustand des Yoga.

Welche Sitzhaltung ist beim meditieren wichtig?

budhhaFinde für deine Meditation eine aufrechte, stabile und bequeme Sitzhaltung, in der du eine Zeit lang still sitzen kannst. Du kannst auf einem Stuhl, einem Meditationshocker, einem festen Kissen oder Yoga-Block auf dem Boden sitzen.

Du kannst im Schneidersitz, halben Lotus, Lotus oder Fersensitz sitzen. Wenn du einen Stuhl verwendest, versuche, den Rücken ganz gerade zu halten, oder stütze den unteren Rücken an die Rückenlehne.

 

 

 

Fünf einfache Schritte zur Meditation

Wenn du dir täglich nur fünf Minuten Zeit nehmen kannst, um die Augen zu schließen und in Stille tiefer zu atmen, kann das einen entscheidenden Unterschied für den Rest deines Tages ausmachen.

Wie bei der Asana-Praxis gilt auch hier: lieber regelmäßig und kurz üben, als selten und ausschweifend. Durch die Regelmäßigkeit schaffen wir uns neue Gewohnheiten. Im Folgenden erhältst du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du zu meditieren beginnen kannst.

Entscheide dich: Lege alle störenden Dinge beiseite. Konzentriere dich nur auf dich, mit dem Ziel, deinen Geist zu beruhigen.

Haltung: Setze dich bequem und mit aufrechter Wirbelsäule auf den Boden oder einen Stuhl.

Präsent werden: Schließe deine Augen. Lausche ganz bewusst für einen Moment all dem, was du hören kannst. Ziehe dann die Sinne nach innen, spüre deinen Körper und nimm wahr, welche Gedanken und Gefühle gerade präsent sind, ohne sie zu bewerten oder daran festzuhalten.

Konzentriere dich: Richte deinen Fokus nun auf deine Atmung. Nimm wahr, wie mit jeder Einatmung kühle Luft durch beide Nasenlöcher einströmt und wärmere Luft mit der Ausatmung wieder ausströmt. Halte den Fokus auf die Atmung für mindestens fünf Minuten und steigere dich langsam. Siehe Gedankenkommen und gehen, kehre immer wieder zur Atmung zurück.

Dankbarkeit: Schließe die Meditation ab, indem du die Hände in Gebetshaltung vor dem Herzen zusammenführst und dir drei Dinge ins Bewusstsein rufst, für die du dankbar bist. Schicke Liebe von deinem Herzen an alle Lebewesen. Öffne dann langsam die Augen.

Hier einige Yoga-Rituale und Begrüssungen

namaste buntFolgende Rituale und Gesten sind in vielen Yoga-Klassen gängig. Ich erkläre dir kurz, welche Bedeutung sie haben und warum wir sie ausführen.

OM ist der Urklang allen Seins und Lebens und ist laut der Yogis die Frequenz, auf der das gesamte Universum seit Anbeginn schwingt. Durch das Chanten (Singen) von Om wollen wir Einheit mit der Natur, dem Universum und unseren Mitmenschen erleben. Om zu chanten kann uns in einen yogischen Zustand versetzen.

Anjali Mudra ist eine Begrüßungsgeste, die in den meisten asiatischen Ländern gängig ist und auch als Gebetshaltung in vielen Kulturen eingenommen wird. Im Yoga führen wir die Hände vordem Herzen zusammen und senken den Kopf als Zeichen dafür, dass sich der Verstand vor der Weisheit des Herzens verneigt.

Namaste bedeutet: Das Göttliche in mir verneigt sich vor dem Göttlichen in dir. Das sagen wir im Yoga meist am Anfang und Ende einer Klasse, als respektvolle Begrüßung, aber auch als Geste der Dankbarkeit an den Lehrer und alle Lehrer, die vor uns kamen und uns das Geschenk des Yoga gebracht haben.

Meine Übungstipps für deine Meditation

Setze dich in eine bequeme Sitzhaltung, richte deine Wirbelsäule lang auf und schließe deine Augen. Entspanne deine Schultern, deinen Bauch und deine Gesichtszüge. Atme ein paar Mal tief ein und aus. Beginne jetzt mit geschlossenen Augen einen strahlend blauen, wolkenlosen Sommerhimmel zu visualisieren.

Siehe diesen Himmel vor dir und verbinde dich mit deinem inneren Beobachter – mit dem Teil in dir, der sich bewusst ist, dass du in Meditation sitzt. Erlaube deinen Gedanken zu kommen und zu gehen. Stelle dir jeden dieser Gedanken vor, als wäre er eine weiße Wolke, die von rechts nach links an deinem inneren Himmel vorbeizieht.

Lasse die Wolken kommen und gehen. Bleibe ganz in dem Zustand des inneren Beobachters verankert. Wenn du bemerkst, dass du von einer dieser Gedankenwolken davon getragen wirst, komme zurück zu dem Bild des weiten, blauen Himmels.

Halte deinen Fokus auf diesen Himmel gerichtet. Dein Geist ist frei, weit und klar. Gedanken kommen und Gedanken gehen, wie Wolken ziehen sie am Himmel vorbei. Du bleibst der Beobachter. Ruhig und präsent. Du bist der unendlich weite Himmel selbst. Verweile noch ein paar Minuten in dem Bewusstsein deiner Grenzenlosigkeit. Öffne dann langsam wieder die Augen und komme in den Raum zurück.


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